Wärmepumpen-Rechner
Wärmepumpe vs Erdgas: Vergleichsrechner über Lebensdauer mit vielen Optionen
Wärmepumpen funktionieren immer - aber zu welchem Preis? Ausgangspunkt ist eine Neuanschaffung für 20 Jahre.
Haus
Wohnfläche: | m² | ||
Sanierungsgrad | Baujahr-Standard | ||
Innentemperatur | °C | ||
Wärmebedarf pro m2 | kWhtherm/m2 | ||
Wärmebedarf Heizen | kWhtherm/Jahr | ||
Wärmepumpen-Effizienz Heizen | COP (kWhtherm/kWhel) | ||
Heizung Lebensdauer | Jahre |
Warmwasser
Personen: | |||
Wärmebedarf Wasser | kWhtherm/Jahr |
Entwicklung des CO2-Preises
Gas
Wärmebedarf Heizen + Warmwasser | kWhtherm/Jahr | ||
Gastherme Wirkungsgrad | % | ||
Gas-Grundpreis ohne CO2-Preis | c/kWhtherm | ||
Durchschn. CO2-Preis | € | ||
Gaskosten über Lebenszeit | € | ||
Gas-Grundgebühr | €/Jahr | ||
Wartung und Schornsteinfeger | €/Jahr | ||
Lfd. Kosten über Lebensdauer | € | ||
Gastherme Investition | € |
Wärmepumpe
Strom Heizen | kWh | ||
WP-Effizienz Warmwasser | COP (kWhtherm/kWhel) | ||
Strom für Warmwasser | kWh | ||
Strom Heizen + Warmwasser | kWh/Jahr | ||
Strompreis | c/kWh | ||
Stromkosten über Lebensdauer | € | ||
Wärmepumpe Wartung | €/Jahr | ||
Grundgebühr WP-Stromzähler | €/Jahr | ||
Lfd. Kosten über Lebensdauer | € | ||
Wärmepumpe Investition | € | ||
Wärmepumpe Förderquote | % | ||
Investition Eigenanteil |
Wärmepumpen funktionieren immer. Sie bekommen garantiert auch einen unsanierten Altbau mit alten Heizkörpern warm. Nur zu welchem Preis?
Der Wirkungsgrad (COP) hängt vom Sanierungszustand ab. Bei gut sanierten Gebäuden kann man den Strompreis durch 4 teilen. Bei aktuell 28c Strompreis zahlt man für die Kilowattstunde Wärmeenergie also 7ct/kWh. Mit einem Wärmepumpentarif und separatem Zähler sinkt der reine Verbrauchspreis sogar auf 6ct/kWh. Erdgas kostet mehr. Die günstigsten Verträge gibt es derzeit für 8ct/kWh. Dessen Preis wird sich zudem durch den CO2-Aufschlag in den 2030er Jahren deutlich erhöhen. Dessen Prognose ist schwierig. Eingestellt ist ein steigendes Szenario, das Sie aber auch verändern können, indem Sie in der Grafik mit der Maus über die Punkte fahren. Das funtioniert am besten am PC.
Noch ein paar Hinweise:
- Ein entscheidender Hebel ist ein Wärmepumpen-Stromtarif. Dafür muss ein zweiter Zähler eingebaut werden. Es fällt auch eine Grundgebühr an. Bis zu 8c/kWh lassen sich aber dadurch sparen, so dass man die Investition schon nach wenigen Jahren zurück hat.
- Auch die Kombination mit Photovoltaik kann den effektiven Strompreis um etwa 10 bis 20% senken. Das fällt insbesondere im Herbst und Frühjahr ins Gewicht. Im Winter dagegen, wenn der meiste Verbrauch anfällt, recht der PV-Strom meist nicht aus.
- Ein Tarif mit stündlich variablen Strompreisen kann für die Wärmepumpe die Kosten drücken, wenn diese gezielt zu günstigen Stunden einen Pufferspeicher aufheizt. Ohne eine smarte Steuerung kann dies aber auch die Kosten nach oben treiben, da Wärmepumpen oft abends in den hochpreisigen Stunden bei einsetzender Kälte nach Sonnenuntergang einen erhöhten Verbrauch haben.
- Für die Umwälzpumpen benötigen alle Zentralheizungen Strom, typischerweise etwa 150 kWh pro Jahr (50€). Da dies für Gastherme und Wärmepumpe gleichermaßen gilt, taucht dieser Betrag hier nicht weiter auf. Mit Wärmepumpen-Tarif lassen sich bei identischem Umwälzpumpenverbrauch zwar ca. 240€ sparen (8c Unterschied x 20 Jahre x 150 kWh). Allerdings wird bei niedrigerem Vorlauf oft ein größeres Umwälzvolumen und damit mehr Strom benötigt.
- Lebensdauer der Heizung: Für Wärmepumpen werden 15 bis 20 Jahre angegeben, allerdings fehlen die Erfahrungswerte. Gasthermen halten manchmal 30 Jahre lang. Fraglich ist aber, ob Erdgas dann noch verfügbar ist bzw. Biomethan oder synthetisches Gas als Ersatz lieferbar ist. Eine Umstellung der Gastherme auf Wasserstoff verursacht wiederum zusätzliche Kosten. Vermutlich werde die verfügbaren Mengen an grünem Wasserstoff nur allmählich steigen. Das großflächige Rollout ist für private Heizungen frühestens wohl 2040-2050 zu erwarten, falls dann noch Bedarf besteht.
- Die CO2-Preis-Prognose geht davon aus, dass der EU-Emissionshandel im Gebäudesektor (ETS2) wie geplant ab 2027 oder 2028 langsam startet, die Zertifikate dann aber konsequent um gut 5% pro Jahr verknappt werden. Gleichzeitig dürfte die Nachfrage nach Gas zurückgehen, was preisbremsend wirkt. Prognosen gelten als schwierig, zumal die Politik auch Vorgaben verändern könnte. 2050 soll die EU klimaneutral sein. Bis 2027 gilt noch der nationale CO2-Preis.
- Neubauten haben aufgrund der guten Dämmung einen sehr niedrigen Energieverbrauch. Dadurch wirken sich steigende Gaspreise nicht so sehr aus. Die Investitionskosten fallen umso mehr ins Gewicht. Diese liegen dann aber niedriger, wenn nur eine kleine Wärmepumpe benötigt wird. Dies muss hier individuell angeglichen werden.
- Für kleine Gebäude / Wohnungen bzw. Einzelräume eignen sich auch Luft-Luft-Wärmepumpen (Klima-Split-Geräte), die mit 3000 bis 5000 € Einbaukosten deutlich günstiger sind. Allerdings werden sie momentan (2023) nicht gefördert. Warmwasser erfordert zusätzliche Investitionen. Bei geringem Warmwasserverbrauch lohnt sich vermutlich eher ein Elektro-Durchlauferhitzer. Dies lässt sich simulieren, indem der Warmwasser-COP auf 1 gesetzt wird. Voreinstellungen für Luft-Luft Wärmepumpe
- Die CO2-Bilanz: Aktuell sorgen auch Wärmepumpen durch den fossilen Anteil im Strommix für Emissionen. Aber schon jetzt liegen sie besser als Erdgas (200g/kWh). In wenigen Jahren werden sie fast klimaneutral sein. Die Strommix-Emissionen (derzeit ca. 400g/kWh) lassen sich durch den COP teilen, so dass Wärmepumpen bei 100-140g/kWh liegen. Nur an extrem frostigen Wintertagen mit rein fossilem Strommix liegt Erdgas momentan etwas besser.
- Nicht berücksichtigt sind hier allgemeine Inflationskosten. Durch Lohnsteigerungen bzw. Anlagezinsen sollte sich die Inflation ohnehin etwa ausgleichen.
Schlussfolgerungen
- Es mag überraschen, dass Wärmepumpen auch in schlecht sanierten Gebäuden (also mit Worst-Case-COP von 2) über die Lebensdauer kaum höhere Kosten als Erdgas verursachen.
- Wärmepumpen-Fans wundern sich vielleicht, dass auch in Neubauten die Kosten etwa gleich sind (s.o.)
- Im schon ganz gut gedämmten Bestand (ca.1990) punkten Wärmepumpen besonders, da der erhöhte Heizbedarf noch mit guter Effizient bedient wird und ca. 40°C Vorlauf für die meiste Zeit der kalten Jahreshälfte ausreichen.
- Dennoch ist es absolut sinnvoll zu sanieren. Das sieht man, wenn man die Gesamtsummen betrachtet und den Baujahr-Regler hin- und herschiebt. 100.000 € hat man in 20 Jahren wieder eingespielt. Eine Sanierung ist aber nicht Voraussetzung für den Wärmepumpen-Einbau.
- Der CO2-Preis setzt viel zu wenig Anreize, das Klima zu schonen, selbst wenn er in den 2030er Jahren auf mehr als 300€ steigen sollte.
- Die schwer zu prognostizierende Entwicklung des Strompreises hat großen Einfluss. Es ist zu hoffen, dass dieser durch einen starken Zubau an erneuerbaren Energien weiter sinkt.